Cornelia Konheiser
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Malerei Grafik

 

 


Biografie

Mitglied im BBK


1964                         


bei Wurzen geboren

in Kindheit und Jugend Förderung im Zeichenzirkel der Heimatstadt

Begegnung mit dem Maler Hans-Peter Hund

1982

Abitur

1983 bis 1989

Studium der Chemie an der TU Dresden

bis 1996

Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden und im Umweltbereich

ab 2000

wieder stärkere Hinwendung zu künstlerischem Schaffen(Malerei/Zeichnung/Hochdruck)

ab 2006

intensive Aneignung verschiedenster Radiertechniken

Grafikkurs bei der Künstlerin Maja Nagel

2012 bis 2015

Künstlerisches Abendstudium an der Neuen Abendschule, ehem.HfBK Dresden bei den Künstlern Silke Nietzsche und Folker Fuchs

ab 2016

eigenes Atelier mit Tiefdruckwerkstatt

ab 2019

Mitglied im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler


verheiratet, 4 erwachsene Kinder

lebt und arbeitet in Radebeul



Ausstellungen


2009                       

Grafikausstellung im Cafe Strauss in Moritzburg, Beteiligung

2012

Galerie mit Weitblick, Gemeinschaftsaustellung Radebeuler Künstler

2013

Museumscafe des Käthe Kollwitz Hauses in Moritzburg

2014

Grafikausstellung tiefgedruckt in Kleiner Galerie, Barockschloss Neschwitz, Beteiligung

2015

Kunstprojekt Radebeul- Stadt der Zukunft in Stadtgalerie Radebeul,Beteiligung

2016

Gemeinschaftsausstellung der Kunstspuren Radebeul im Kulturbahnhof/Stadtbibliothek Radebeul-Ost

Kunstprojekt Radebeul besitzen in Stadtgalerie Radebeul, Beteiligung

Grafikausstellung tiefgedruckt II im Käthe Kollwitz Haus in Moritzburg, Beteiligung

Wenn der Wind weht, Gemeinschaftsausstellung in der Galerie mit Weitblick

2017

Ausstellung im Künstlerhof Kunath mit Teilnehmern des PleinAir 2017  

mit Ulla Andersson, Silvia Fenk, Rita Geißler, Nadja Göschel, Anna Gorsleben,  Gerrit Höfig, Franziska Kunath, Anke Kutzschbauch, Maria Mednikowa, Maja Nagel, Hans-Jürgen Reichelt, Anita Rempe, Barbara Wiesner, Susan Witwer

Einblicke, Gemeinschaftsausstellung der Kunstspuren Radebeul in den Radebeuler  Filialen der Sparkasse Meißen

Adventsausstellung Künstlerhof Kunath

2018

Radebeuler Künstler heute (Teil V) in der Stadtgalerie Radebeul, Beteiligung

DIEandereSEITE, Landesbühnen Sachsen, Beteiligung

Ingenieurkammer Dresden, Beteiligung

diesseits, Galerie Falkenbrunnen in Dresden, Beteiligung

Intermediales  Kunstprojekt Radebeul bei Tag - Radebeul bei Nacht in Stadtgalerie Radebeul, Beteiligung

Adventsausstellung Künstlerhof Kunath, Beteiligung

2019

SONDERAUSSTELLUNG Kunstspuren Radebeul

Messehallen Dresden, Saal Rotterdam/St.Petersburg

IMPULSE I , Galerie Im 2. Stock Rathaus Dresden, Beteiligung

SPIEGELUNG, Landesbühnen Sachsen, Beteiligung

Sommerausstellung im Künstlerhof Kunath mit Teilnehmern des PleinAir 2019 

mit Silvia Fenk,  Anna Gorsleben,  Gerrit Höfig, Franziska Kunath, Anke Kutzschbauch, , Maja Nagel, Hans-Jürgen Reichelt, Anita Rempe, Stepanie Laeger, Michele Cyranka, Sabine Heinrich, Henry Puchert, Kai Kluge, Elisabeth Richter, Robert Finke, Jane Gebert, Tom Lange

"in der natur SEIN"

Ausstellung im Klinkhardt - Bau in Wurzen

Radebeul gewendet

Sommerprojekt in Stadtgalerie Radebeul,Beteiligung

2020













2021








2022
















2023

















2024



20Zwanzig Pleinairausstellung Künstlerhof Gut Kunath

mit Sabine Heinrich, Henry Puchert, Stephanie Laeger, Elke Daemmrich, Barbara Wiesner, Anna Gorsleben, Heike Wadewitz, Elisabeth Richter, Gerrit Höfig

a - vier - mal – drei

Mail-Art-Projekt anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Künstlerbundes

20Zwanzig Gastpielausstellung der Künstlergruppe "Die Andere Seite"

in Landesbühnen Sachsen Radebeul, Beteilgung

Winterausstellung  Künstlerhof Kunath, Beteiligung

Jahresausstellung in der Produzentengalerie Jahnaischer Hof

mit Bärbel Voigt, Else Gold, Anita Rempe, Maja Wallmann, Christine Grochau,

Anita Wünschmann, Sylvia Fenk, Franziska Kunath, Heinz Ferbert, Gerit Höfig,

Wolfgang Herbst Silesius, Hans-Jürgen Reichelt, Ulrich Jungermann


PLEINAIRAUSSTELLUNG 2021 Künstlerhof Kunath

mit Rita Geißler, Carsten Gille, Anna Gorsleben, Susanne Haase,Kai Kluge

Franziska Kunath, Anke Kutzschbauch und Elisabeth Richter

PROJEKTBETEILIGUNG "Zwischen den Well(lt)en" in Stadtgalerie Radebeul

PROJEKTBETEILIGUNG "Nähe", Straßengalerie Pirna

Auftrag zur Gestaltung der Titelgrafik zum Kunstprojekt der Stadt Radebeul Kunst geht in Gärten

Ausstellung UFERZONEN in der Galerie Jahnaischer Hof Meißen

Teilnahme an der 8. Künstlermesse Dresden

Teilnahme an Nominierungsaustellung zum 12. Nordhäuser Grafikpreises der Glock-Garbe -Stiftung im Kunsthaus Meyenburg

Austellung naturerleben in der Galerie Falkenbrunnen Dresden

Kunstprojekt Fassadengalerie des Lügenmuseums Radebeul gemeinsam mit Marion Kahnemann, Franziska Kunath, Maja Nagel, Anita Rempe, Klaus Liebscher, Sylvia Fenk

Kunstprojekt Straßengalerie zum Thema Canaletto zum Tag der Kunst in Pirna mit Brigitta M. Arnold, Bernd Fenk, Sylvia Fenk, Peter Götz, Christoph Hampel, Andreas Hegewald, Gerrit Höfig, Peter Iwanow, Anne Kern, Kay Robert Kluge, Franziska Kunath, Gregor Kunz, Volker Lenkeit, Hernando Leon, Chris Löhmann, Maja Nagel, Monika Pollmer, Detlef Schweiger, Christoffer H. Simson, Jörg Sonntag, Bernhard Staerk, Andre Uhlig, Bärbel Voigt, Tobias Wolf, Hans Ullrich Wutzler

Einladung zum 16. Kunstmarkt Hoyerswerda

Teilnahme am WINTERSALON 2022 - Jahresausstellung des Kunstverein Meißen e.V.

WINTERAUSSTELLUNG 2022 Künstlerhof Kunath gemeinsam mit Maja Nagel, Anna Gorsleben, Sylvia Fenk, Michele Cyranka, Gabi Kail, Gerrit Höfig, Hans-Jürgen Reichelt, Anke Kutzschbauch, Heike Wadewitz, Ursula Kral, Rainer Thiel, Elisabeth Richter, Mirjam Moritz,Susanne Haase, Kai Kluge, Torsten Ueschner, Julius Clausnitzer, Wolfgang Rüger, Michael Kral, Robert Finke, Heino Helllwig Carsten Gille; Anne Frühauf, Heidrun Rueda Ralf Kerbach, Max Uhlig, Franziska Kunath


PLEINAIRAUSSTELLUNG Teil II im GEORADO -  Kunstinitative der Georado-Stiftung in Dorfhain gemeinsam mit Anna Gorsleben, Kornelia Thümmel, Susanne Haase, Kai Kluge, Christa Donner, Gerrit Höfig, Sylvia Fenk,, Jane Gebert und Anita Rempe

Verbrannte Bücher Gemeinschaftsprojekt Stadtgalerie Radebeul

Kleine Sticheleien unter Freunden Ausstellung textilkünstlerischer Arbeiten mit Anke Kutzschbauch,Urte Hanke, Susanne Pliet, Katrin Uhlig/Ysteer, Susanne Weiss und Corinna Werchan

Monotypien von Cornelia Konheiser Ausstellung im Gasthaus Schloss Wackerbarth

Pleinairausstellung Künstlerhof Kunath in der Kuppelhalle Tharandt

Kultur.Landschaft.Wandel.Sommerprojekt der Stadtgalerie Radebeul

draußen   MALEREI - CORNELIA KONHEISER Ausstellung in der KulturSchlosserei Dresden

WINTERAUSSTELLUNG 2023 Gemeinschaftsausstellung im Künstlerhof Kunath

Gestische Abstraktion Freie Akademie Kunst am Bau

mit Manja Barthel, Sophie Cau, Anke Ewers, Henning Haupt und Frank K. Richter in Galerie 2. Stock im Neuen Rathaus Dresden

Wintersalon 2023 Gemeinschaftsausstellung im Kunstverein Meißen

9. KÜNSTLER MESSE DRESDEN im DEUTSCHEN HYGIENE- MUSEUM DRESDEN, veranstaltet vom Künstlerbund Dresden e.V.

250 JAHRE CASPAR DAVID FRIEDRICH Druckgrafiken für Caspar David Friedrich Gemeinschaftsausstellung in St.Spiritus in Greifswald

Pleinairausstellung 2024 Gemeinschaftsausstellung Künstlerhof Kunath

DIE ORTE WAREN SCHON IMMER DA Gemeinschaftsausstellung in der Stadtgalerie Radebeul

BELICHTUNG LIGHT & EXPOSURE Gemeinschaftsausstellung im Wasserschloss Klaffenbach

BEWEGUNG UND RUHE dritte Ausstellung der Jahresreihe Inmitten der Natur, Galerie im 2. Stock im Neuen Rathaus Dresden, gemeinsam mit Eva Backofen, Angelika Becher, Andreas Bräunsdorf, Rita Geißler und Anke Kutzschbauch



Texte

Uns als Teil der Natur erleben

Malerei, Zeichungen und Monotypien von Cornelia Konheiser in der Galerie Falkenbrunnen

In Cornelia Konheisers Naturbildern spiegeln sich Bäume im Weiher und am Fluss, sind zu Schemen und Schatten verwandelt: Zart und gefühlvoll abstrahiert tragen sie die Stimmungen der Malerin in sich. In Farbe, Form und malerischen Rhythmus gefasst, offenbaren sie eine geistige Erfahrung. Natur wird zum Spiegel des Seelischen wie ein Buch, das Cornelia Konheiser aufschlägt: Blumen und Blätter sind in seltsamer Ordnung ins Bild gestreut, Bäume strecken sich wie Arme ans Licht, wie im Tanz suchen ihre Zweige den Kotakt miteinander, werden zu liebevollen Wesen, die wir als Kinder wie Freunde umarmten. Bevorzugt werden Töne von Grün und Blau, durchsetzt mit gelben Lichtern, orangenen Flecken und Schleiern von Rosée.
Cornelia Konheiser wurde 1964 bei Wurzen geboren. In ihrer Kindheit besuchte sie regelmäßig Zeichenzirkel und bewunderte den Freund der Familie, den Maler Hans-Peter Hund. 1983 bis 1989 studierte sie Chemie an der TU Dresden. Bis 1996 arbeitete sie dort im Umweltbereich. Ab dem Jahr 2000 begann sie wieder ernsthaft künstlerisch zu arbeiten. 2006 bis 2016 belegte sie Grafikkurse bei der Künstlerin Maja Nagel und beschäftigte sich mit verschiedenen Radiertechniken. 2012 bis 2015 absolvierte sie ein künstlerisches Abendstudium an der Neuen Abendschule der HfBK Dresden bei Silke Nietzsche und Folker Fuchs. Dabei entdeckte sie die Farben für sich neu und wandte sich verstärkt der Malerei und der Monotypie zu. Regelmäßig nimmt sie an den beliebten Sommerpleinairs bei Franziska Kunath im Künstlerhof Röhrsdorf teil. Im dörflichen Ambiente findet sie Arbeit, Ruhe, Versenkung und Austausch.
Cornelia Konheiser ist dem Geheimnis der Landschaft auf der Spur: In einer Ausstellung in der Galerie Falkenbrunnen zeigt sie derzeit Acrylbilder, Monotypien und Gouachen. in denen sie die Phänomeme der Natur, der Kreislauf der Dinge und dessen Bedeutung für den Menschen interessieren. Die Natur wird zum Gleichnis, die Dinge in ihr zum Symbol, aus dem die Alten die Mythen entwarfen und ihre Sicht auf die Welt entwickelten. Das Geistige in ihr und dessen Substrat enthält auch Konheisers Kunst, die vom ersten Eindruck an eine äußere und eine innere Anschauung enthält, vor Ort im Erlebnis entsteht und im Atelier weitergetrieben und vollendet wird. Neben der Elbaue und der näheren Umgebung von Dresden fasziniert sie die schwedische Landschaft, wohin sie jeden Sommer zum Malen fährt, um Weite und Wucht des Himmels und der Erde zu erleben („Sommertag“).
Unter dem Titel „Emergenz“ (I-XII) schuf die Künstlerin eine Serie von eigenwilligen Monotypien mit zellrundem Charakter. Die einzelnen Gebilde durchdringen einander, tastend, bilden seltsame Fühler und Formen aus. Unter Emergenz versteht man die Herausbildung neuer Eigenschaften eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner einzelnen Elemente. Hier wird ein Mikrokosmos vor Augen geführt, der sich ständig in Rahmen seiner Bestimmung verändert, sich bildet und schafft. Ein anderes in mehreren Bildern von ihr aufgenommenes geistiges Prinzip ist die „Pareidolie“, das Schauen von Figuren und Gesichtern in der Natur, rätselhafte „Trugbilder“, die zwischen den Zweigen der Bäume auftauchen und wieder verschwinden. Es kann auch beim Malen entstehen, wenn der Zufall auf dem Papier in einer Farbschliere oder einem Fleck eine Figur oder ein Gesicht erzeugt.
Das Acrylbild „Nächtlicher Park“ (2020) nimmt die in ihrem Schaffen häufig gemalten Abend-und Nachtstimmungen auf, die dem Geheimnis der Dunkelheit nachgehen und floureszierende Lichtertänze heraufbeschwören. Dort leben die Wundererscheinungen der Stille und Besinnung. Unter dem nebeligen Grün dunstet ein blauer Weiher und aufsteigende Lichter lassen das Geäst der Bäume leuchten, das zart und feingliedrig von ihrem nächtlichen Atem spricht. „Wenn wir uns als Teil der Natur erleben, offenbart sie uns ihre Geheimnisse“, lautet Cornelia Kronheisers künstlerisches Credo.

Heinz Weißflog, in Dresdener Neueste Nachrichten vom 27.06.2022 anlässlich der Ausstellung naturerleben in der Galerie Falkenbrunnen in Dresden




Aus der Laudatio zur Nominierungsausstellung des 12.Nordhäuser Grafikpreises der Ilsetraut -Glock-Grabe-Stiftung


Cornelia Konheiser aus Radebeul zeigt uns beeindruckende Monotypien, die vor allem durch die Beherrschung der Technik begeistern. Sie kombiniert in den Arbeiten „Artefakte“ oder „Natura Naturans“ verschiedene mehr oder weniger strukturierte Flächen und filigrane Linien und taucht die ausgewogene Komposition in eine dezente Farbigkeit. Konheiser integriert auch die Struktur des Papiers als zusätzliche Bildebene  in den Druck.

Susanne Hinsching, am 22.Mai 2022 im Kunsthaus Mayenburg



Laudatio Cornelia Konheiser UFERZONEN

Liebe Kunstfreundinnen und -freunde, Liebe Künstlerinnen und Künstler ich begrüße Sie herzlich im Namen der anwesenden Künstlerin Cornelia Konheiser und der Galeristin Sylvia Fenk zur heutigen Ausstellungseröffnung mit dem Titel „Uferzonen“.

Der Satz: wenn ich dort bin, bin ich glücklich - ist häufig mit einem Ort verbunden. Und fast immer liegt dieser Ort draußen: im Wald, am Feldrain, auf dem Gipfel eines Berges, am Meer, im Schatten eines Baumes oder am Ufer eines verwunschenen Sees. Andere finden es auf einem Pferd, unter den Sternen, beim Beobachten von Tieren oder beim Wühlen im Boden mit bloßen Händen. Schon der Moment, in dem die Frage ins Bewusstsein sackt, verrät etwas darüber, was Draußensein mit Menschen macht: sie atmen tief ein und lange aus.

Die Natur fängt unsere Aufmerksamkeit - ohne dass wir sie gezielt auf etwas richten.

Cornelia Konheiser, gebürtige Wurzenerin, ist viel unterwegs - viel im Freien, in der Natur, gerne im Norden, so zum Beispiel in Schweden und am liebsten an Seen. Am Wasser. Dort, wo ständig Bewegung ist. Selbst, wenn sich nichts zu bewegen scheint. Dort, an jenen UFERZONEN sind viele Motive ihrer Arbeiten, die sie heute in einer kleinen Auswahl hier präsentiert, entstanden. Mal fängt sie das Motiv in einer Skizze ein, ein andermal als Fotografie. Auf jeden Fall kommt es dann mit in die heimische Werkstatt und dient als Ausgangspunkt beispielsweise für Monotypien oder Collagen.

Ihr ist das Studium der Natur und die künstlerisch-schöpferische Auseinandersetzung mit Natur ein tiefes Anliegen. Sie schöpft aus ihrem Naturerleben kostbare Essenzen: Essenzen der Zeit, des Raumes und des Lichts. Mit Bedacht legt die Künstlerin bei der Wahl ihrer Bildmotive den Fokus auf geeignete Ausschnitte und verdichtet sie kompositorisch. Immer wieder schafft sie neue Perspektiven, sucht durch intensives Vergrößern von Oberflächen, Abstraktion, Farbwahl und der Anwendung unterschiedlicher Drucktechniken die Betrachter mit Natur, und heute konkret mit UFERZONEN zu konfrontieren.

UFERZONEN sind Übergangszonen, die wie Tore in eine andere Welt funktionieren. Eine Uferzone ist der Bereich am Ufer eines Gewässers - Pflanzen, die hier leben, haben sich an große Schwankungen in ihrem Lebensraum angepasst - tritt der See über die Ufer, müssen sie mit Sauerstoffmangel und starker Nässe zurecht kommen. Außerdem finden hier viele Tiere ein Versteck, die vom See, aber nicht permanent in ihm leben. Der Blick auf diesen Mikrokosmos offenbart erstaunliches. Zwei Beispiele. Das nicht Sichtbare spielt in ihren Arbeiten eine große Rolle. So zum Beispiel in den zwei Kohlezeichnungen direkt am Eingang mit den Titeln „Am Ufer“ und „Seerosenblätter“. Nehmen Sie sich die Zeit, ihren Blick in die abgebildete Szenerie schweifen zu lassen - sie werden schnell von der Ruhe umarmt, die sich darin widerspiegelt. Möglicherweise hören Sie das sanfte Wogen des Wassers - und dann, plötzlich, tritt da noch etwas zutage:

nicht greifbar, aber spürbar. Die Essenz von Raum und Zeit. Cornelia Konheisers Arbeiten sprechen vom Wesen der Dinge und berühren damit eine philosophische Dimension.

Der Mensch findet sich im Offenen, im Freien und erlebt sich selbst als Teil eines sich selbst regulierenden Prinzips.

Ganz ähnlich verhält es sich mit den hier ausgestellten Monotypien. Die Monotypie ist eine besondere Drucktechnik, bei der nur ein einziges Exemplar gedruckt werden kann. Statt auf Papier oder Leinwand wird bei der Monotypie auf Glas-, Acryl- oder auf Metallplatten gezeichnet und gemalt. Die studierte Chemikerin experimentiert mit diesem Druckverfahren in ihrer Werkstatt gern und viel - auf den verwendeten Metallplatten hat sie zum Teil vorher Kaltnadelradierungen angefertigt und darüber satt Farben aufgetragen, die dann wieder abgenommen werden. Dann wird in die oberste Farbschicht wiederum gewischt und gekratzt. Die gewählte Farbigkeit ist dabei der Natur entlehnt - unübersehbar ist die Dominanz von Grün-und Blautönen. Die so entstandenen Arbeiten schaffen Freiräume und zeigen den Weg zur Reduktion und Abstraktion. Neue Räume entstehen - Sichtfelder, die es den Betrachtern ermöglichen, neue Sichtweisen zu finden.

Nicht weniger, als den Betrachter Teil haben, Teil WERDEN zu lassen an dem großen Ganzen, der Natur, ist hier der Anspruch.

Cornelia Konheisers Sinneseindrücke werden zu bildgewordenen Kompositionen, die einer zeitlosen Erzählung gleichkommen: die aus Schichten entstandenen, zarten Monotypien erweitern den Raum behutsam in die Tiefe, und eröffnen so gleichsam neue Dimensionen.

Mit der eingefangenen Bewegung wird jede Zeitlichkeit aufgehoben - es gibt weder Anfang, noch Ende-was hier jetzt zählt, ist die Gegenwart. Oder: der Moment ist immer gültig. Oder: Unendlichkeit zeigt sich jetzt. So lassen Sie sich, liebe Kunstfreunde, mit den Worten von Elias Canetti einladen, die Kunstwerke von Cornelia Konheiser zu erkunden. Denn ein Weg zur Wirklichkeit geht über Bilder. Ich glaube nicht, dass es einen besseren Weg gibt. Bilder sind Netze, was ihnen erscheint, ist der haltbare Fang.

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!

Tanja Mette-Zimmermann September 2021


 

Meine Damen und Herren, 

lieber Herr Bodendieck,

liebe Cornelia Konheiser,

in der natur SEIN“ ist das Motto unserer 19. Ausstellung mit Arbeiten der gebürtigen Wurzenerin Cornelia Konheiser. Und es ist hier bei weitem nicht die erste Präsentation, die sich dem Thema Natur und Landschaft widmet. Abgesehen von der letzten Schau mit Malerei und Grafik der Dresdnerin Rita Geißler, die wohl bei jenen, die zur Eröffnung oder bei anderer Gelegenheit hier waren, noch gut im Gedächtnis ist, möchte ich bei dieser Gelegenheit auch an die Ausstellungen von Hans Peter Hund, Manfred Löffler, Franziska Kunath, Anita Voigt, Kerstin Franke-Gneuß, Hartmut Piniek, Sebastian Glockmann oder Ulrich Eisenfeld erinnern. In vielfältigen Handschriften widmeten sie sich dem Thema Natur und Landschaft, wobei ihr Ansatz tatsächlich in der unmittelbaren Auseinandersetzung zu suchen ist. Das kann man durchaus betonen, weil es zeitweise so scheinen konnte, dass dieses Thema zunehmend nur noch im Kontext von Fotografie und anderen neuen Medien eine Chance haben könnte.
Mittlerweile aber scheint bei vielen, auch jüngeren Künstlern – wohl im Ergebnis zahlreicher neuer Erfahrungen mit Entwicklungen der jüngeren Zeit – das Bedürfnis nach unmittelbarer Begegnung und Auseinandersetzung mit der Natur wieder zu wachsen, vielleicht auch als Projektionsfläche von Sehnsüchten nach Harmonie, weniger Hektik und Aufgeregtheit sowie ungebrochener Schönheit in einer sich stark wandelnden und die Lebensgrundlagen des Menschen gefährdenden gesellschaftlichen Wirklichkeit. Dabei geht es wohl weniger um eine Flucht, sondern eher um das Bewusstmachen von unwiederbringlichen Werten, um die Erinnerung an die Grundlagen unserer Existenz, die sich dank der Globalisierung immer weniger im Selbstlauf erhalten. Schließlich finden sich auch genug Werke, die auf Gefährdungen und Zerstörungen verweisen. Zugleich erinnern viele Künstler mit ihren Naturschilderungen an das ewige Werden und Vergehen, in das der Mensch – keineswegs allmächtig – eingebettet ist.

  In diese Überlegungen ordnet sich durchaus der von Cornelia Konheiser gewählte Ausstellungstitel „in der natur SEIN“ ein. Nicht zuletzt durch die Schreibweise scheinen mir verschiedene Aspekte der Naturreflexion in ihrem Schaffen berührt. Betrachtet man die Bilder der Künstlerin, nicht zuletzt die hier in der Ausstellung gezeigten, so kann man wohl davon sprechen, dass sie eine besondere Aura umgibt. In den naturhaften, eine große Ruhe ausstrahlenden Szenerien ist wohl gleichermaßen das nicht Sichtbare wichtig. Alles wirkt wie in einem langsamen dahin Fließen. Das lässt die Motive mitunter seltsam beseelt, man könnte auch sagen träumerisch, erscheinen, als wären unsichtbare Naturgeister zugange. Der „Knorrige Baum im Frühling“ (2017) etwa wirkt eigenartig belebt, seine Äste fast wie Arme.  Nicht zuletzt die vielen Spiegelungen lassen Raum für die Phantasie des Betrachters.  


Zu dieser Wirkung trägt neben dem eher ruhigen Gestus selbstverständlich auch die gewählte Farbigkeit bei. Unübersehbar ist die Dominanz von Grün in allen Schattierungen – von ganz dunkel bis zum frühlingshaften Lind. Hinzu treten die unterschiedlichsten Blautöne – auch hier von dunkel bis Azur. Rot, besonders im dunkleren Bereich von Wein- und Englischrot bis zu leuchtendem Rosa wie bei den „Uferbäumen“ (2017) auf der Einladung sowie verschiedentlich Weiß- und mitunter Gelbtöne prägen ebenfalls Akzent setzend die Malerei der Künstlerin.   

Der Hintergrund für solche Wirkungen ist wohl darin zu suchen, dass es sich in der Masse um zwar der Natur abgelauschte, gleichwohl im Atelier geschaffene oder zumindest dort vollendete Bilder handelt. Da wird dann im Sinne künstlerischer Freiheit manches besonders betont, erhält noch mal einen anderen Touch als beim direkten Arbeiten vor der Natur, dem die Künstlerin auch nachgeht – etwa wenn sie bei Pleinairs große Panoramen einer Landschaft malt, die den gesehenen Eindruck einfangen.


In den Atelierbildern aber, die auf solchen Eindrücken beruhen, scheint alles auf den inneren Zusammenhalt der Natur hinauszulaufen. Sie vermitteln den Eindruck, dass da mehr ist als Baum, Strauch, Teich – etwas, das man nicht sehen kann, das die Welt aber in ihrem Inneren zusammen hält. Es ist kein Zufall, dass manche der jüngeren und jüngsten Arbeiten diesen Aspekt noch mehr in den Vordergrund zu rücken versuchen. Ein Beispiel hier in der Ausstellung ist das „Wachstum“ genannte Bild von 2018, auf dem sich eine Vielfalt von Keimen und Trieben durch den Naturraum zu schieben und zu schlingen scheint. Andere Bilder jüngsten Datums, die ich im Atelier sah, zeigen eine Vielfalt von stilisierten (Natur)Elementen im Raum, sozusagen die Basis für das Große Ganze, in das der Mensch eingebunden ist, wie hin und wieder auftauchende Gesichter vermitteln.

Diesen Ansätzen scheint mir auch der von Cornelia Konheiser gewählte Ausstellungstitel, das schließt die Schreibweise ein, geschuldet. „in der natur SEIN“ betont selbstverständlich die unmittelbare Naturbezogenheit. Mit dem in Großbuchstaben gehaltenem Wort „ SEIN“ tritt  allerdings mittlerweile auch stärker ein naturphilosophischer Anspruch hervor. Dies muss angesichts der Biografie der heute in Radebeul lebenden Künstlerin allerdings nicht verwundern. Cornelia Konheiser, schon immer an eigener Betätigung in diesem Sinn interessiert, übte zunächst aber einen naturwissenschaftlichen Beruf aus. Sie hatte zwar als Schülerin bereits erste Schritte zu eigenem künstlerischen Tun unternommen, unter anderem bei Arno Strassberger im Zeichenzirkel. Aus ihrer Oberschulzeit in den späten 1970er/frühen 80er Jahren rührt auch die Begegnung mit Hans Peter Hund. Nach dem Abitur allerdings führte sie ihr Weg erst einmal nach Dresden, an die Technische Universität, wo sie zwischen 1983 und 1989 Chemie studierte und anschließend bis 1996 auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Umweltbereich tätig blieb. Gleichwohl stellte sich der mehrfachen Mutter wohl zunehmend stärker die Sinnfrage. Besonders ab 2000 wendete sie sich wieder verstärkt  ihrer künstlerischen Leidenschaft zu. Dabei nutzte sie viele sich bietende Möglichkeiten zur Vervollkommnung ihrer Fertigkeiten, die ja – obwohl von manchen infrage gestellt - letztlich eine Voraussetzung für gelungenes künstlerisches Schaffen sind. So vervollkommnete sie sich ab 2006 bei Maja Nagel, einer bekannten, sehr vielseitigen, in Berlin und im Dresdner Umland ansässigen Künstlerin, in der Ausübung grafischer Techniken. Und vor noch nicht so langer Zeit – 2012 bis 2015 – absolvierte sie ein Abendstudium, das an das einstige, an der HfBK Dresden angebotene Abendstudium anknüpfte (Maja Nagel wie auch die Lehrenden der Abendschule gehören ihrerseits zu den Absolventen der HfBK, Nagel in den 19770er Jahren, Folker Fuchs in den späten 1990er Jahren).                         


Mittlerweile ist Cornelia Konheiser im Kreis jüngerer, in und um Dresden beheimateter Künstler angekommen, die ihre Inspirationen auf die eine oder andere Art in der Auseinandersetzung mit der Natur suchen. Dies schlägt sich seit einer Reihe Jahren in regelmäßigen Ausstellungen nieder, zu denen nun auch die hier in Wurzen, sozusagen an der Wurzel des künstlerischen Weges von Cornelia Konheiser, hinzukommt.

Dr.sc.phil. Ingrid Koch

Aus der Einführung zur Ausstellung "in der natur SEIN" im Klinkhardt-Bau Wurzen

7.Juni 2019





Auch für Cornelia Konheiser ist die Natur Vorgabe und Impuls für das eigene Schaffen. Dabei wechselt ihre Auffassung von realistischer bis zu leicht abstrahierender Ausprägung. Ihre Serie "Uferzone I- VI (2018) ist ein Meisterstück, indem die Spiegelung in verschiedenen Varianten durchgespielt wird.Auf Spaziergängen und Wanderungen empfängt sie die nötige Inspiration durch die Übergänge von Licht zu Schatten sowie den in der Natur entstandenen Strukturen, die sie im Bild leicht auf das Wesentliche reduziert. So entsteht ein malerischer Impressionismus aus Formen und Farben, der über den visuellen Eindruck hinausreicht und zu etwas Eigenem wird. Grün, Weiß und Blau, geheimnisvoll verspiegelt, sind, in ihren Valeurs, die bestimmenden Farben ihrer Fluss- und Uferbilder.

Heinz Weißflog

Auszug aus der Laudatio zur Gemeinschaftsausstellung "Spiegelung" im Glashaus der Landesbühnen Sachsen

10. März 2019

 



Acrylbilder von starker Ausstrahlung, darunter Landschaften, die zum Teil vor Ort entstanden, steuerte Cornelia Konheiser bei. Kräftige Farben, darunter vielfältige Grüns und Blaus, dominieren in breiten Pinselschwüngen und in heftigem Gestus auf Papier oder Leinwand.

Heinz Weißflog

Auszug zur Gemeinschaftsausstellung "Kunstspuren" in der Stadtbibliothek in Radebeul Ost

Artikel vom 26.7.2016 in DNN